Wasserstoff-Importstrategie: Strategische Fokussierung fehlt in einigen Punkten
Gestern hat das Bundeskabinett die langerwartete Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate beschlossen, die nun die Nationale Wassersto...
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: April 22, 2024
: Amrei Milch, Frauke Eustermann
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Das Label für Stahl, das das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die Wirtschaftsvereinigung Stahl an diesem Montag auf der Hannover Messe vorgestellt haben, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Der Low Emission Steel Standard (LESS) ordnet Stahlprodukte anhand deren Treibhausgasintensität und dem anteiligen Schrotteinsatz in einem sechsstufigen Skalierungssystem ein.
Ein solches Label ist Grundvoraussetzung für die Etablierung von grünen Leitmärkten und öffentlicher Beschaffung. Indem einheitlich definiert wird, welche Produkte als grün eingeordnet – und somit auch vermarktet – werden können, wird der vorher durch eine Vielzahl von Zertifikaten besetzte Markt vereinheitlicht.
Der heute vorgestellte Vorschlag stellt eine solide Basis für dieses Vorhaben dar:
Skeptisch bleiben wir bei der Massenbilanzierung. Diese soll zwar lediglich in einem engen und definierten Rahmen zulässig sein – doch hier entscheidet sich, inwieweit das Label die Bemühungen der Transformation einen Anschub verleiht. Eine Massenbilanzierung, in der teiltransformierte Produkte gleichgesetzt werden mit vollständig transformierten Produkten, birgt die Gefahr, tiefgreifende Transformationen zu verzögern – besonders, solange noch keine großflächige Nachfrage an grünem Stahl besteht. Die Möglichkeit „Business As Usual“ mit partiellem Minimalaufwand zu kombinieren, und dies einem vollständig dekarbonisierten Stahl gleichzustellen, riecht nach Greenwashing.
Gleichzeitig ist der Zeitdruck groß, jetzt tiefgreifende Transformationen anzustoßen, um unseren Klimazielen näherzukommen und den Anschluss an internationale Entwicklungen nicht zu verlieren.
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