1986

Die Anfänge

Etwa sieben Wochen nach der Katastrophe von Tschernobyl schlug am 16. Juni 1986 die Geburtsstunde von Bellona in einem besetzten Haus in Oslo. Weil sie mit der Informationslage zur Strahlengefahr unzufrieden waren, gründeten sechs junge Männer – darunter Frederic Hauge – ihre eigene unabhängige Organisation, mit der sie flexibler und effizienter als die etablierte Umweltbewegung agieren wollten.

Bellona führte Umweltkriminalität [miljøkriminalitet] als neues Konzept in die norwegische öffentliche Debatte ein und veröffentlichte einen Bericht über Umweltkriminalität in der norwegischen Industrie. Die Pressekonferenz war auch der offizielle Start der Bellona Foundation.

1987-1988

Aufdeckung von Umweltkriminalität im ganzen Land

Die frühen Jahre von Bellona waren geprägt von aufsehenerregenden Aktionen: Nach unbeantworteten Briefen an Umweltministerin Sissel Rønbeck zum Titania-Fall besetzten Bellona und Natur og Ungdom deren Büros.
1988 deckte Bellona massive Umweltvergehen auf, darunter Quecksilberemissionen von Hydro, illegale Giftmülllagerung und die Verschmutzung durch bromierte Flammschutzmittel. Diese Enthüllungen führten zu milliardenschweren Sanierungen, veränderten die Umweltdebatte in Norwegen und erschütterten das Vertrauen in die Industrie.

1989

Norwegens erstes Elektroauto

In Zusammenarbeit mit der norwegischen Popband A-ha importierte Bellona Norwegens erstes Elektroauto, einen umgebauten FIAT. Es begann ein jahrelanger Kampf um Rahmenbedingungen, die Investitionen in Elektroautos ankurbeln: Bellona fuhr über Mautstellen, auf der Spur des öffentlichen Verkehrs, parkte illegal – oft mit Prominenten und Medien im Schlepptau. Geldstrafen weigerte Bellona sich zu zahlen und kaufte das Auto bei der Zwangsvollstreckung immer wieder zurück. Ein Jahrzehnt lief das Katz und Maus-Spiel, bevor die norwegische Regierung einlenkte und für Elektroautos Steuerbefreiungen, kostenlose Parkplätze, freie Durchfahrt an Mautstellen und die Möglichkeit, auf der Busspur zu fahren, einführte – Maßnahmen, die dazu beitrugen, Norwegen zur weltweit führenden Elektroauto-Nation zu machen.

1990

Lebender Schutzschild gegen russischen Atomtest

Neun Meilen von Norwegen entfernt testete die Sowjetunion in den Gebieten um Nowaja Semlja Atombomben. Bellona fuhr mit dem eigenen Boot M/S Genius in die Region, um sich als lebender Schutzschild gegen weitere Explosionen zu stellen. Nach drei Wochen Überwachung durch sowjetische Militärflugzeuge und -schiffe verhafteten der KGB und die sowjetische Küstenwache die Aktivist:innen und wiesen sie aus. Seit 1990 wurden in diesem Gebiet keine Sprengungen mehr durchgeführt. Die Aktion war der Beginn von Bellonas 30-jähriger Arbeit in Russland.

1992

Internationale Aufmerksamkeit beim ersten Umwelt- und Klimagipfel der Vereinten Nationen

Während der Rio-Konferenz der Vereinten Nationen, bei der die Länder die UN-Klimarahmenkonvention vereinbarten, enthüllte Bellona, dass die ehemalige Sowjetunion in der Barentssee und der Karasee gegen das Londoner Abkommen verstoß und radioaktive Abfälle im Meer entsorgte. Die präsentierten Zahlen gingen um die Welt. Mit der Teilnahme am Klimagipfel in Rio de Janeiro begann Bellonas umfangreiche Arbeit an den internationalen Klimaverhandlungen.

1993

Kampagne gegen Bohrinseln in der Barentssee

1993 ging Bellona erstmals gegen die Ölaktivitäten in der Barentssee vor. Zweimal in diesem Jahr kam Bellona der Shell-Plattform Ross Rigg in die Quere. Zuerst kletterten Bellona-Aktivist:innen auf die Bohrinsel vor Stavanger und ketteten sich daran fest, dann in der Barentssee. Sie wurden verhaftet, im anschließenden Prozess aber freigesprochen.
Bellona entdeckte außerdem mehr als tausend Fässer radioaktiven Abfalls, der im Versuchsreaktor von Kjeller vergraben war. Borregaard musste wegen des Quecksilberlecks eine Geldstrafe von 500.000 NOK zahlen.

1994

Auf dem Weg zu einer internationalen Organisation

1994 eröffnete Bellona ein Büro in Murmansk, im selben Jahr entstand Bellona Europa in Brüssel, zunächst mit Fokus auf nukleare Abfälle, später auf Klimaschutz in der Industrie und erneuerbare Energien.
Eine Schlüsselaktion für die Arbeit in Russland war ein Besuch der Kola-Halbinsel mit EU-Umweltkommissar Paleokrassas, der die Strahlung des versenkten nuklearen Abfalls verdeutlichte und das Europäische Parlament zu Maßnahmen bewegte. Bellonas Arbeit führte zur Investition von 14 Milliarden US-Dollar in die nukleare Sanierung Russlands. 2012 wurde schließlich im Beisein von Bellona-Gründer Frederic Hauge das hochradioaktive Schiff Lepse aus Murmansk entfernt – ein Meilenstein nach 27 Jahren Engagement für Umweltschutz und Sicherheit.

1996-2000

Prozess gegen Aleksandr Nikitin von Bellona

Am 6. Februar 1996 wurde Bellona-Mitarbeiter Alexander Nikitin vom russischen Geheimdienst wegen Hochverrats verhaftet. Ihm drohte die Todesstrafe in einem fünfjährigen kafkaesken Prozess. Bellona veröffentlichte den Bericht „Die russische Nordflotte“ und mobilisierte internationale Unterstützung, u. a. durch ein Konzert mit 4.000 Teilnehmer:innen in Oslo. Der Bericht war in Russland verboten, erregte aber globale Aufmerksamkeit. Im Dezember wurde Nikitin aus dem Gefängnis entlassen und stand bis zum Prozessende unter Hausarrest. 2000 gewann Bellona gegen den FSB, was zu Nikitins Freispruch führte – ein historischer Triumph über den KGB-Nachfolger und das Ende eines fünfjährigen Kampfes. Die aus diesen Jahren erlangte Erfahrung teilte Bellona nachfolgend und beriet viele andere Aktivist:innen, die sich in Russland für Umwelt- und Klimaschutz einsetzten.

2001

Demonstration unterm Weihnachtsbaum

Seit 1994 gelangte radioaktive Verschmutzung aus dem britischen Kernkraftwerk Sellafield über das Meer nach Norwegen. Bellona protestierte, u.a. unter dem norwegischen Weihnachtsbaum auf dem Trafalgar Square in London. 2004 stoppten die Betreiber die Meeresverunreinigung und lagerten Technetium-99 schließlich an Land. 2022 wurde Sellafield endgültig geschlossen.

2001-2009

Bellonas Umweltpatrouille

Bellona setzte sich in einer Vielzahl von Aktionen und Engagements für die Umwelt und gegen Öl- und Gasbohrungen ein. Gegen Explorationsgenehmigungen vor Røst und den Lofoten legte Bellona erfolgreich Einspruch ein, wodurch Bohrungen gestoppt und Ölaktivitäten bis zur Entwicklung eines Managementplans ausgesetzt wurden.

Bellona kämpfte außerdem gegen die Erschließung des Snøhvit-Gasfelds durch Statoil (heute Equinor), da es eine heimliche Öffnung der Barentssee für Öl- und Gasförderung bedeutete. Eine Klage bei der EFTA-Behörde ESA führte dazu, dass die Steuersenkungen der Regierung als Verstoß gegen das EWR-Abkommen bewertet wurden, was eine dreimonatige Verzögerung und Kosten von einer Milliarde NOK für Statoil verursachte – ein Erfolg für Bellona.

2004 tourte Bellonas Umweltpatrouille mit der Kampagne „From Pollution to Solution“ entlang der norwegischen Küste, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Dabei setzte sich Bellona gegen Öl- und Gasförderung in den Lofoten und der Barentssee ein und blockierte gemeinsam mit Natur og Ungdom die Ölplattform Eirik Raude. 2009 führte die Umweltpatrouille eine Expedition von Oslo zu den Lofoten durch, mit Schwerpunkten auf Fischzucht, Ölverschmutzungsprävention, Meeresbodenverschmutzung und Industrie. Zudem organisierte Bellona eine öffentliche Anhörung im Europäischen Parlament zur Vorbereitung auf Ölkatastrophen – ein entscheidender Beitrag zum Schutz gefährdeter Regionen.

2005 – 2011

Spitzenpositionen in der EU

Bellona wurde 2005 in den Vorstand des Europäischen Umweltbüros (European Environmental Bureau, EEB) berufen, Europas wichtigster Umwelt-Dachorganisation, die rund 150 nationale Umweltorganisationen aus 31 Ländern vertritt.
Außerdem entstand in Brüssel die EU-Technologieplattform für CO2-Management (ZEP), eine Expert:innengruppe mit Vertreter:innen aus Forschung, Industrie und Zivilgesellschaft. Frederic Hauge wurde in den Rat berufen und das Team von Bellona saß in mehreren Arbeitsgruppen. Zwei Jahre später wählte ZEP Frédéric Hauge zum stellvertretenden Vorsitzenden. Fokus seiner Arbeit waren die Herausforderungen beim Einsatz von Technologien zur Beseitigung von CO2-Emissionen.
Der Bellona-Gründer wurde 2011 außerdem in die Expertengruppe berufen, die EU-Energiekommissar Günther Oettinger beraten hat, wie die EU die Treibhausgasemissionen im Energiesektor bis 2050 am besten um mindestens 85 % senken könne. Die EU-Gesetzgebungsorgane prüften die Vorschläge für neue politische Maßnahmen und Rechtsvorschriften der Expert:innen und nahmen sie schließlich an.

2007

Frederic Hauge wird „Held der Umwelt“

Das TIME Magazine kürte Frederic Hauge zum „Helden der Umwelt“ und widmete ihm einen Artikel über die Geschichte, den Einfluss und die Arbeitsweise der Klimaschutz- und Umweltorganisation.

2009

Aufregender Start für das Sahara Forest Project

Bellona startete das Sahara Forest Project und stellte es im Rahmen einer offiziellen Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der Stadt Kopenhagen während des zweiwöchigen Klimagipfels COP15 auf dem Rathausplatz in Kopenhagen vor. Mehr als 30 Bellona-Mitarbeiter:innen waren im Einsatz, das Bellona-Umweltschiff Kallinika fungierte als Treffpunkt in Nyhavn. Im Verhandlungszentrum selbst stellte Bellona einen Delegations- und Konferenzraum, in dem das Team über 45 Workshops veranstaltete. Der Vorsitzende des Weltklimarats (IPCC), Dr. Rajendra Pachuari, begleitete Frederic Hauge auf einer Fahrt im neuen Elektroauto, dem Tesla Roadster. Im Vorfeld der COP15 veranstalteten Bellona, Hafslund und der Club de Madrid eine weitere Klimakonferenz, CC9, um einen konkreten Beitrag zu einem gerechten Klimaabkommen in Kopenhagen zu leisten.

2013

Start des Ocean Forest Projekts

Bellona und Lerøy Seafood gründeten Ocean Forest, um CO₂ aus der Atmosphäre zu entnehmen und gleichzeitig ökologische Probleme der Aquakultur zu lösen.
Nach der Deepwater-Horizon-Katastrophe 2010 war Bellona 2013 an der Offshore-Sicherheitsrichtlinie beteiligt und warnte vor irreparablen Folgen einer ähnlichen Katastrophe in der Arktis.
Ein Bellona-Bericht zeigte, dass 25 % der EU-CO₂-Emissionen 2010 auf die Industrie entfielen und ordnete CCS nach damaligen Stand der Technik als eine zentrale Technologie ein, um Prozessemissionen in Stahl-, Zement-, Chemie- und Raffineriesektoren effektiv zu reduzieren.

2015

Pariser Klimaabkommen und Fokus auf elektrischen Verkehr

Die Mitarbeiter:innen von Bellona jubelten, als die Staats- und Regierungschefs verkündeten, dass in Paris ein ehrgeiziges, internationales Klimaabkommen zustande kommen wird. Bellona war während des gesamten Gipfels präsent und organisierte im eigenen Pavillon, der unter Teilnahme von Außenminister Børge Brende eröffnet wurde, eine Reihe von Veranstaltungen zu Themen wie Subventionen für fossile Brennstoffe, CO2-Abscheidung und elektrischem Transport.

Norwegen knackte 2015 die Marke von 50.000 Elektroautos – Bellona gründete zusammen mit dem Salto Ladestasjoner AS das Unternehmen eRoute71. Im ersten Jahr errichtete eRoute71 70 Ladepunkte an 20 verschiedenen Standorten in Norwegen.

Im gleichen Jahr führten Bellona und Siemens gemeinsam eine Studie durch, die zum Ergebnis kam, dass 70 Prozent aller norwegischen Fähren durch Batterie- oder Hybridbetrieb ersetzbar seien. Um weitere Aufmerksamkeit auf elektrische Schiffe lenken, segelten Mitarbeiter:innen mit dem ersten vollelektrischen Schiff der Welt Opal, bei dem der Propeller die Batterien während der Fahrt auflädt, nach Grönland.

2016

Erste Projekte zu Negativemissionen & Einordnung E-Fuels

Seit 2007 beschäftigt sich Bellona mit dem Potenzial, den Risiken und dem nötigen Rechtsrahmen für Negativemissionen. 2016 eröffnete unter Beisein Bellonas die weltweit erste CO₂-Abscheidungsanlage in der Müllverbrennung Klemetsrud, die 20 % der Emissionen Oslos verursachte.

2016 warnte Bellona vor der Förderung von E-Fuels in der EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien. Dank Bellonas Einsatz wurden E-Fuels später auf wirklich erneuerbare Inputs und notwendige Anwendungen beschränkt.

Bellona gründetet 2016 außerdem das Batterieunternehmen BEBA für die Entwicklung nachhaltiger Energiespeicher.

2017

Gegen Subventionen für fossile Brennstoffe

Bellona reichte eine Klage gegen Norwegen wegen Verstoßes an den europäischen Vorschriften für staatliche Beihilfen (State Aid) ein. Neben großzügigen Steuererleichterungen zahlte der norwegische Staat auch Geld an Unternehmen, die den Festlandsockel nach neuen Öl- und Gasfeldern erkundeten.

2018

Unsere Wasserstoffarbeit

Während Bellonas Engagement für Wasserstoff bis in die frühen 2000er Jahre zurückreicht, begann unsere neuere Arbeit zu diesem Thema im Jahr 2016 im Kontext unserer Analyse zu E-Fuels. Von Anfang an stand dabei im Fokus, den Ausbau zusätzlicher Kapazitäten zur Produktion erneuerbaren Stroms sicherzustellen, damit grüner Wasserstoff den verfügbaren Strom nicht kannibalisiert und tatsächlich erneuerbar ist.

Unsere Arbeit floss in den endgültigen delegierten Rechtsakt der EU ein, der die Regeln für grüne Wasserstoffproduktion festlegt. Das Gesetz verlangt eine klare Verbindung zwischen zusätzlicher Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der Wasserstoffproduktion, zumindest für alle Projekte, die ab 2028 an den Start gehen.

Teil unserer Arbeit ist es, dem Wasserstoff-Hype Fakten entgegenzusetzen und Nuancen in den Diskurs zu bringen. Da Wasserstoff in absehbarer Zukunft eine rare Ressource bleiben wird, müssen wir sicherstellen, dass er nur dort eingesetzt wird, wo keine Alternativen zur Dekarbonisierung wie z. B. Elektrifizierung möglich sind. Für diesen No-Regret-Ansatz setzen wir uns auch im deutschen Diskurs und hiesiger Gesetzgebung ein.

2020

Morrow Batteries und Northern Lights

Seit 2015 arbeitet Bellona an Batterietechnologien und gründete 2020 Morrow Batteries, um erneuerbare Energien durch Speicherlösungen zuverlässig nutzbar zu machen – ein Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel.
Nach jahrelanger Arbeit Bellonas beschloss das Norwegische Parlament die Kofinanzierung einer CO₂-Speicherstätte vor der Westküste sowie CO₂-Abscheidungsprojekte für ein Zementwerk und eine Müllverbrennungsanlage. Die Speicherstätte Northern Lights, die 2024 eröffnet wurde, ist für zusätzliche europäische Mengen ausgelegt – ganz im Sinne Bellonas.

2022

Bellona eröffnet Büro in Deutschland

Im Jahr 2022 wurde Bellona Deutschland offiziell in Berlin gegründet. Als größte Industrienation der EU sind die Anstrengungen Deutschlands entscheidend für den Erfolg der EU-Klimapläne. Daher ist es für Bellona von großer Bedeutung, sich für ein ambitionierte Vorgehen in Deutschland einzusetzen. Das Team arbeitet an Themen rund um den Klimaschutz in der Industrie.

2022

Schließung von Büros nach der Invasion Russlands in die Ukraine

Seit mehr als 30 Jahren ist die Bellona Foundation in Russland aktiv. Als Russland in die Ukraine einmarschiert ist, haben wir unsere Büros in Murmansk und St. Petersburg geschlossen und gründeten ein neues Büro in Vilnius – The Bellona Environmental Transparency Center (ETC). Ein Teil der Mitarbeiteten setzt seitdem ihre Arbeit in Litauen fort. Das ETC beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die Umwelt durch Russlands Aktivitäten, nuklearer und radiologischer Sicherheit, Klimawandel und industrieller Verschmutzung der Arktis.

2022-2024

Bellona Deutschland schafft sich Präsenz

Das Berliner Büro ist in den ersten Jahren erfolgreich gewachsen. Das Team, das u. a. aus Expert:innen der Sozial- und Rechtswissenschaften, Physikochemie, Ökonomie und Meereswissenschaft besteht, hat sich durch verschiedene Leistungen in die politischen Diskurse und Entwicklungen rund um die Industrietransformation eingebracht.

Durch eigene Analysen und Publikationen und die aktive Mitgestaltung von Stakeholderdialogen, trug Bellona zur Entwicklung der deutschen Carbon Management-Strategie, der Langfriststrategie Negativemissionen und dem Stakeholderdialog zu Grünen Leitmärkte bei.

Die im Juli 2023 gemeinsam mit E3G veröffentlichte CCS Ladder hat die Diskussion über CCS geprägt. Anhand von vier Kriterien ordnet die CCS Ladder verschiedene CCS-Anwendungen nach ihrem Klimanutzen ein. Dabei nimmt sie die Zeitpunkte 2030 und 2050 in den Blick und zeigt ein dynamisches Bild. Diese differenzierte Betrachtung ermöglicht eine Priorisierung bei der Zuteilung staatlicher Unterstützung: Anwendungen, die auf der Leiter oben eingeordnet werden, sollten durch die öffentliche Hand gefördert werden.

Die Wasserstoffarbeit von Bellona Deutschland, die eng mit dem Brüsseler Büro und der Arbeit an den Delegierten Akten verflochten ist, hat sich in der ersten Phase u. a. um die Aufstellung von Kriterien für einen Wasserstoffhochlauf mit wahrem Klimanutzen und der Priorisierung von No-Regret-Sektoren gedreht. Im Austausch mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben wir auch Kriterien für blauen Wasserstoff und Prinzipien für CCU aufgestellt.