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Embodied Carbon: Der stille Klimagigant

Autor:innen: Frauke Eustermann

Etwa 10-25 % der CO2-Emissionen von Gebäuden entfallen auf Embodied Carbon – bei neuen Gebäuden ist der Anteil noch höher. Als stiller Klimagigant war er lange nicht im Fokus der Bemühungen. Das muss sich ändern, denn um Klimaneutralität in der EU bis 2050 zu erreichen, müssen alle neuen Gebäude und Renovierungsprojekte Embodied Carbon berücksichtigen. Die anstehende Renovierungswelle verschärft den Handlungsbedarf.  

Embodied Carbon umfasst die Gesamtemissionen von Materialien und Prozessen bei der Herstellung und Entsorgung eines Produkts. Im Gegensatz dazu entstehen die betrieblichen Emissionen während der Nutzung, z.B. durch Heizen, Kühlen und Beleuchtung. Embodied Carbon ermöglicht einen Fokus auf Produktions- und Entsorgungsemissionen, die oft schwer zu vermeiden sind. Der Vergleich der zwei Emissionsarten hilft, die Klimabilanz von Gebäuden besser zu verstehen. 

Die EU und Deutschland zeigen Bemühungen zur Reduzierung von Embodied Carbon – diese Maßnahmen müssen jedoch dringend beschleunigt werden. Die Publikation zeigt, warum zusätzliche Maßnahmen, insbesondere bei der Auswahl von Materialien im Bauprozess, so wichtig sind.