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Die Rolle von CCS als ein Baustein für den Klimaschutz in Deutschland

Autor:innen: Fabian Liss

CCS rückt als ein Baustein der Industrietransformation zur Klimaneutralität und des Klimaschutzes immer stärker in den Fokus der Debatte. Gleichzeitig stehen in Deutschland wegweisende politische Entscheidungen zu möglichen Anwendungsgebieten, der Regulation sowie dem Aufbau der CCS-Infrastruktur an. In einem Diskussionspapier haben wir unterschiedliche Positionen, die den aktuellen Diskurs in Deutschland bestimmen, aufgenommen und mögliche Ansätze für gemeinsame Fortschritte in der Debatte ausgelotet.  

Dabei stehen folgende Elemente im Mittelpunkt:  

  • Die Diskussion um die Definition schwer vermeidbarer Emissionen ist als politischer Diskurs um die Bewertung der Legitimität biologisch/chemischer, politisch/ökonomischer sowie technologischer Gründe zu verstehen.  
  • Grundsätzliche Zustimmung besteht zur Anwendung von CCS in der Kalk- und Zementindustrie sowie der thermischen Abfallverwertung. In anderen Sektoren hängt die Bewertung von CCS als Option der Dekarbonisierung von der Einschätzung des Ambitionsgrads und der Realisierungschance des jeweils avisierten Transformationspfads sowie vorliegender technologischer Alternativen ab.  
  • Die internationale Öl- und Gasindustrie spielt für den Aufbau von CCS-Infrastruktur eine Rolle, da sie Speicherlizenzen und z. T. Transportkapazitäten besitzt. Gleichzeitig geht es bei der aktuellen Diskussion nicht darum, einen vermeintlich klimafreundlichen Ausweg für die fossile Energieindustrie zu finden, sondern um CCS als Option im Prozess der Dekarbonisierung der Industrie.  
  • Die Nutzung von CCS darf nicht dazu führen, dass die klimapolitische Priorisierung von Vermeidungsmaßnahmen aufgegeben wird.  
  • Die nötigen Entscheidungen zum Aufbau von CO2-Transport und -Speicherkapazitäten müssen jetzt getroffen werden, damit CCS als ein Baustein des Klimaschutzes auf die nahenden Klimaziele einzahlen kann.  
  • Die Komplexitäten des CCS-Infrastrukturausbaus zeigen sich an der notwendigen Balancierung mit Naturschutzerwägungen und in der angepassten Verkehrswegeplanung z. B. im Schienenverkehr.  
  • Die Öffnung der Politik für CCS liefert neue Impulse für die mögliche Rolle des Staates als Marktbereiter.  
  • Wechselwirkungen und Zusammenhänge mit den regulatorisch bedeutsamen Ebenen der Europäischen Union und der Bundesländer sowie der kommunalen Umsetzungsebene müssen beachtet werden. 

Welche Gemeinsamkeiten sich in jüngster Vergangenheit herauskristallisiert haben und welche Maßnahmen von den Akteuren als besonders wichtig angesehen werden, können Sie in unserem Diskussionspapier nachlesen.